Nachdem Anfang Juni über Probleme des Investors Telman Ismailow aufgrund illegaler Waren in Rußland berichtet wurde, scheinen nun auch drohende Wolken über dem neuen Luxushotel Mardan Palace in Antalya aufzuziehen.
Wie die türkische Tageszeitung Hürriyet berichtet, hatte der neue OB von Antalya, Mustafa Akaydın von der Oppositionspartei CHP, bereits die Teilnahme an der glanzvollen Eröffungsfeier des neuen Luxushotels in Antalya verweigert, an der so illustre Gäste wie Sharon Stone, Richard Gere und Paris Hilton anwesend waren (wir berichteten). Der Grund: Seine Partei hatte seinerzeit gegen die Bauerlaubnis für das Hotel protestiert.
Nun berichtet die Hürriyet, daß der neue Oberbürgermeister Antalyas eine Untersuchung gegen das Hotel eingeleitet habe. Dazu forderte Mustafa Akaydın die Protokolle der Stadtverordnetensitzungen der Metropolitan-Verwaltung Antalyas für März und April 2005 zur Durchsicht an.
Die Partei des neuen Oberbürgermeisters, die oppositionelle "Republikanische Volkspartei" CHP, hatte bereits damals vehement gegen eine Bebauungsplanänderung zugunsten des für 1,4 Mrd. USD erbauten Luxushotels protestiert - was sich damals in einer durch Diskussionen unterbrochenen Stadtverordnetenversammlung niederschlug, deren Prozedere in 15 Seiten Protokollmitschrift festgehalten wurde.
Außerdem forderte der neue OB Antalyas die damals von der Kommune Çalkaya erlassenen Baugenehmigungen für das Hotel an. Dazu mußte er nun die von der nationalistischen MHP regierte Kommune Aksu anschreiben lassen, da die Stadt Çalkaya, in deren Gebiet das Hotel lag, nach den letzten Kommunalwahlen vom 29. März 2009 aufgelöst und ihr Gebiet Aksu zugeschlagen worden war.
Wie auch immer die Untersuchungen des neuen OBs von Antalya in Bezug auf das Luxushotel Mardan Palace ausgehen mögen - die bürokratischen Verwicklungen aufgrund der Umstrukturierung der Kommunalverwaltung werden wahrscheinlich dafür sorgen, daß ein möglicher Rechtsstreit durch langsam und womöglich nicht besonders gründlich mahlende Mühlen geht.
Für ein besonders freundliches Investitionsklima dürfte die Vorgehensweise des neuen OBs von Antalya jedenfalls erst einmal nicht sorgen.
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