In Konstanzer Schwimmbädern soll künftig auch der Burkini als Badebekleidung erlaubt sein. Das jedenfalls schlägt die Stadtverwaltung in einer Vorlage zur Gemeinderatssitzung am Donnerstag (ab 16 Uhr, Ratssaal) vor. Darin heißt es unter anderem, dass der Burkini in Zukunft als „allgemein übliche Badebekleidung“ zugelassen werde. Und: „Die Stadt möchte mit dieser Regelung auch den Respekt vor dem kulturellen und religiösen Selbstverständnis ihrer muslimischen Mitbürger bezeugen.“ Zur Erläuterung: Der Burkini ist eine Art Ganzkörperbadeanzug, der teilweise von muslimischen Frauen zum Baden genutzt wird. Mit dieser Aufhebung des Verbots ändert die Stadt eine jahrelang vertretene Meinung.
Kulturwissenschaftler für Aufhebung des Burkini-Verbots
Bürgermeister Andreas Osner hatte diesen runden Tisch einberufen, bei dem vor allem der Konstanzer Kulturwissenschaftler Özkan Ezli seine Einschätzung zum Thema erläuterte. Aus seiner Sicht sprechen vor allem drei Gründe für eine Aufhebung des Burkini-Verbots. Zum einen würden so mehr Partizipation, Sichtbarkeit und Kontakte unterschiedlicher Lebensauffassungen ermöglicht. Öffentliche Einrichtungen wie die Konstanzer Bäder hätten zudem die Aufgabe so vielen Bürgern wie möglich den Zugang in die Bäder zu ermöglichen. Mindestens ebenso wichtig für Ezli: Mit der Zulassung des Burkini würde die Stadt ein Signal aussenden, „dass sie mit gesellschaftlicher Heterogenität und Diversität umgehen und diese auch gestalten kann“, so der Wissenschaftler auf Nachfrage.
Dass die Debatte über den Burkini häufig von Vorurteilen geprägt sei, liege auch an dem „unglücklichen Namen“, so Ezli. Dabei habe der Burkini mit der Burka, der Vollverschleierung bei Frauen, gar nichts gemein: „Die soziale Funktion des Burkini ist der der Burka entgegensetzt. Beim Burkini geht es um ein gemeinsames öffentliches Baden
Südkurier