Minikreuzfahrt mit der AIDAsol - Ende Mai 2015Da alle Leute im Moment „kreuzfahren“ und das „ angeblich“ so billig geworden ist, wollten wir das mal ausprobieren. So geschehen Ende Mai mit der AIDAsol Minikreuzfahrt durch den Ärmelkanal von Hamburg nach Amsterdam, nach Dover und über einen Seetag zurück nach Hamburg. Zum Ausprobieren genau richtig.

Wir haben die Reise Last Minute, rund 2 Wochen vor dem Auslaufen gebucht, und einen wirklich guten Preis für die Balkonkabine bekommen, aber am Kreuzfahren ist anscheinend die Reise nicht das Teuerste. Die Reiseunterlagen sind nur per Mail angekommen.
Eigentlich wollten wir über AIDA mit der Bahn anreisen, damit der Urlaub etwas entspannter beginnt. Leider hat die AIDA trotz einer Anreise von unter 400 KM die Variante für 96 Euro nicht anerkennt. Ehrlich gesagt fand ich das ziemlich ärgerlich, da damit Werbung gemacht wird,

aber Schwamm drüber…
Also haben wir unsere Anreise selber organisiert. Für alle Leute die einmal mit der AIDA, oder einem anderen Schiff von Hamburg Hafencity aus fahren, kann ich das Parkhaus Überseequartier von Contipark empfehlen. Im Internet stand, es sind 5 Gehminuten bis Hafencity und die Aussage kann ich bestätigen. Schon bei der Einfahrt in das Parkhaus konnten wir die AIDAsol am Kai liegen sehen. Der Weg ist einfach und unkompliziert. Das Parkhaus ist neu, hell, nicht allzu eng (auch für Frauen befahrbar). muhaha
Pauschale von 12 Euro am Tag, sowie einen Kreuzfahrer Tarif ab 5 Tagen für 7,50 Euro. Top!!
Die AIDAsol war fast ausgebucht und beim Check In sind wir uns ein bisschen vorgekommen, wie im Phantasialand. Erst schlängelte es sich vor dem Eingang des Kreuzfahrtterminals, dabei wurden die Papierbögen über den Gesundheitszustand verteilt. Darin wurde gefragt, ob man ansteckende Krankheiten hat, oder Kontakt zu Jemand hatte, Durchfallerkrankungen in den letzten 2 Tagen usw. Wer da „ja“ ankreuzt ist selber Schuld. Nach dem Eingang schlängelt es sich wieder, was von außen nicht sichtbar war. Check-In an 10 Schaltern hat rund 30 Minuten gedauert. Danach noch das Handgepäck durchleuchten lassen und dann nach dem üblichen Foto vor dem riesen Pott nichts wir rauf aufs Schiff.

Unsere Balkonkabine war schon fertig und hat mir super gefallen, Deck 7 in der Mitte des Schiffs. Was den Stauraum angeht, kann sich da so manches Hotel eine Scheibe von abschneiden, wirklich!! Das Gepäck von drei Leuten bekommt man da locker unter!! Bett war ok, Kabine AIDA typisch bunt, aber der Ausblick…. *träum*…. Außerdem sind die Kabinen super isoliert, zu hören war von unserem Umfeld gar nicht. blumenkind
Die Menschenmassen verlaufen sich tatsächlich auf dem Schiff. Ausnahme sind die Dinge, die alle machen müssen. Ein- und Ausschiffen, Seenotrettungsübung, und leider, leider das Essen…

Qualitativ fand ich nichts zu meckern an den Speisen und Getränken. Es gab 5 inklusive Restaurants. Das Marktrestaurant (deutsch), das Bella Donna (italienisch), das East Restaurant (Asiatisch), das Brauhaus und den California Grill für Fingerfood und Burger. Aber wer nicht um 18 Uhr die Ellbogen aufklappte und das Restaurant stürmte hatte im Grunde bis 20:30 Uhr keine Chance einen Tisch zu bekommen. Die Leute blieben halt auch etwas sitzen, weil die Getränke hier inklusive sind. Die eigentlich angekündigten 2 Essenszeiten (18.00 – 19.30 Uhr, sowie 20.00 – 21.30 Uhr) wurden nicht kontrolliert, oder durchgeführt.
Die Preise an den Bars der AIDA sind teilweise schon happig! Ich fand ein 0,4 cl „Kindercocktail“ (also Saft) für 4,90 Euro grad noch grenzwertig, aber ein Glas Sekt 0,1 für 5,90 Euro, oder einen Apperol Spritz 0,1 für 6,50 Euro ist schon richtig zugeschlagen!! Da bin ich, ehrlich gesagt, beim Tischwein hocken geblieben.

Ijmuiden als Kreuzfahrthafen ist eher langweilig, auf einen Halbtagesausflug nach Amsterdam hatten wir keine Lust. Aber man kann über die Straße an einem Yachthafen und einer kleinen Ladenzeile zu einem breiten Sandstrand gehen. Da war eine typische holländische Strandbude. Ihr kennt sie sicher alle, mit der verglasten Terrasse. Hier haben wir einen bezahlbaren und leckeren Kaffee getrunken und am Strand Muscheln gesammelt.
Am nächsten Morgen hatten wir beim Aufwachen direkten Blick auf die Kreidefelsen von Dover. Ich finde persönlich, das hat schon etwas Tolles, jeden Morgen woanders aufzuwachen und etwas Neues zu erleben. Der Himmel war strahlend blau, die englischen Wiesen saftig grün. So stellt man sich das vor… thumbsup
Wir hatten einen Ganztagesausflug nach London (königliches London) gebucht, der fast soviel gekostet hat, wie die halbe Reise. AIDA greift bei den Ausflügen in die Vollen. Also wenn man das an jeden Hafen machen würde, wäre die Reisekasse ziemlich geplündert. Leider ist fast das ganz Schiff zu einem Ausflug aufgebrochen, an ein entspanntes Frühstück war nicht zu denken. :pieks: Quasi im Stehen Kaffee getrunken und (Gott sei Dank) Brot und Brötchen für unterwegs geschmiert *schääääääääm*. muswech Aber wenn man sowas mit kleinem Kind plant, gibt es fast nichts Schlimmeres als nichts zu essen dabei zu haben, besonders wenn langweilige Busfahrten anstehen.
Der Auslug an sich war gut organisiert, Bus ok, absolut goldige Reiseleitung in Form einer alten englischen Lady mit super Deutschkenntnissen und unendlich vielen Geschichten zu England, London und dem Könighaus. Mein Fazit zu dem Ausflug heißt, Ganztagesfahrten sind zu anstrengend. Ein Ausflug nach London von Dover aus ist einfach zu weit. 2 Stunden Hinfahrt waren ok, 1 Stunde Aufenthalt im Tower hat grad für die Kronjuwelen gereicht (die übrigens am Tag zuvor auf dem Haupte Elisabeth der II. saßen, als das frisch gewählte Unterhaus das erste Mal zusammen trat

).
30 Minuten Westminster Abbey, House of Parliament und Big Ben, dann rund um den Buckingham Palace im Stau gestanden, weil die Queen zur „Garden Party“ geladen hat. Interessant waren die Hüte der Gäste. Danach 3,5 Stunden durch die Rush Hour zurück. 20 Uhr sollte die Aida in Dover ablegen, um 20.15 Uhr waren wir wieder auf dem Schiff und wir waren nicht die Letzten.
Der folgende Seetag gestaltete sich recht entspannt. In Ruhe gefrühstückt, im Kinderclub vorbei geschaut, der übrigens recht nett gestaltet ist, den Frühshoppen mit Bretzel, Linsensuppe und Helene Fischer Coverband im Brauhaus mitgenommen und im Formationsflug mit der AIDABella zurück nach Hamburg. Abends gab es nach dem Interview mit dem Kapitän und der Verabschiedung durch die Crew noch ein Glas Sekt umsonst (alle hin!!

). Und am nächsten Morgen beim Aufwachen lagen wir bereits in Hamburg HafenCity und eine spannende Reise war fast zu Ende.
Das Frühstück war grenzwertig voll. Wir sind früh aus der Kabine. Um 9.00 Uhr dann die Durchsage, das man die Kabine verlassen muss. Tasse Kaffee ausgetrunken und dann wollten wir von Schiff…
…. leider mit allen anderen. Also hinten anstellen, es kommen schon alle wieder runter. heidernei
Die Prüfung, ob ich seekrank werde, habe ich bestanden. Außerdem war auf dem Ärmelkanal kaum Seegang. Und ja, ich würde es noch mal tun!! :D