Teil 2:
Dienstag:
Fahrt durch das grüne Jordantal und Westbank entlang dem totem Meer nach Masada der Felsenfestung des Königs Herodes. Per Seilbahn geht es von 420 m unter Meeresspiegel auf den Berg (der ist dann 10 m über Meeresspiegel). Danach ging es zum Hotel direkt am Totem Meer. Nach einem Bad im Meer fühlt sich die Haut samtig weich an. Untergehen kann man aufgrund des Salzgehalts nicht, schwimmen sollte man nur auf dem Rücken da man das mineralhaltige Wasser nicht schlucken sollte.
Hotel (Israelisch 5*) war aber schon älter und sehr abgewohnt, dreckige Teppichböden im Gang, Türen verschrammt, im ersten Zimmer war das Leintuch nicht frisch bezogen und hatte Flecken. Das 2. Zimmer war dann etwas sauberer, aber halt eine alte Einrichtung aus den 70er, aber laut Reiseleiter ist es hier sehr schwierig ein Hotel für 1 Nacht in direkter Strandlage zu bekommen. Speisesaal war wegen Reinigung für das Pessachfest gesperrt, essen gab es in einer stark klimatisierten Kongresshalle. War nicht so schön dort, aber das Essen war gut. Von unserem Zimmer im 10.Stock hatten wir aber einen schönen Blick über den See und das gegenüberliegende Jordanien.
Am Mitwoch wanderten wir morgens in der Oase En Gedi zum David´s Wasserfall, hier gab es Murmeltiere und Steinböcke. Die Leoparden versteckten sich leider. In Qumran dem Fundort der Bibelhandschriften sahen wir eine Multimediashow und besuchten die Ausgrabungen.
Nach der Fahrt entlang des toten Meeres kamen wir an Jericho vorbei, passierten Nomaden- und Drusendörfer, und kamen hinauf nach Jerusalem (800 m hoch). Den israelischen Reiseleiter mußten wir zuerst im Hotel absetzen, bevor wir weiter über die Grenze nach Bethlehem fuhren, die von der 9 m hohen Grenzmauer umgeben ist. Durch eine Checkpoint wie zu DDR-Zeiten kommt man in die Stadt. Dort erwartete uns der christliche Reiseleiter aus Palästina. Zuerst gingen wir durch den Suk, danach ging es in die Internationalen Begegnungsstätte der lutherischen Gemeinde zum Mittagessen. Anschließend Vortrag und Diskussion über die Situation der Palästinenser. Dies war sehr interessant da wir nun auch die andere Seite kennenlernten und die Probleme des Landes besser verstanden. Eigentlich will die Bevölkerung Frieden auf beiden Seiten. Anschließend besuchten wir die Geburtskirche Christi. Danach zurück zum Hotel, baldiges Abendessen, leider gab es ab da im Hotel kein Brot mehr wegen dem Pessachfest (kein Getreide, Reis, Teigwaren nur noch Matzebrot so art Knäckebrot), obwohl das Fest erst 5 Tage später am Montag beginnt.
Abends machten wir eine Nachtfahrt durch Jerusalem und durch ein Stadtviertel der Ultraorthodoxen Juden und sind dann erst gegen 22.30 ins Hotel zurück gekommen. Am nächsten Tag war baldiges Aufstehen angesagt, da bereits um 7 Uhr Abfahrt. Am Tempelberg muss man bald da sein, sonst ist die Schlange zu lang, da man nur von 8-10 Uhr als Nichtmoslem Zutritt hat. Der goldene Felsendom und die Al-Aksa Moschee dominieren den großen Platz. Die Fassade des Felsendom ließ der osmanische Sultan Süleiman im 16. Jh. mit kunstvollen Fayencen verkleiden. Besichtigen kann man beide als Nichtmoslem leider nicht. Durch die Via Dolorosa ging es entlang des Kreuzwegs Christi durch die Altstadt zur Klagemauer. Dort haben die Frauen und Männer getrennte Bereiche. Am Donnerstag werden die 13 jährigen Jungen in die Gemeinschaft aufgenommen, und tragen die Thorarolle zum ersten Mal. Ein Fest vergleichbar mit unserer Konfirmation. Sehr interessant dem Treiben dort zuzuschauen. Man kann kleine Fürbittezettel (Kvittelchen) in die Ritzen der Klagemauer stecken,diese werden einmal im Monat auf dem Ölberg beerdigt. Unterwegs waren wir im österreichischen Hospiz Kaffee trinken und es ging noch zur überfüllten Grabenskriche. Nachmittags hatten wir Freizeit und wir waren wir dann auf eigene Faust in der Altstadt und ließen uns durch die Gassen treiben, besuchten noch das Grab Jesu in der Grabenskriche (40 min anstehen) und den Abendsmahlsaal auf dem Zionsberg. Zurück ging es per Taxi ins Hotel. Von unserem Zimmer sahen wir die goldene Kuppel des Felsendoms und den Ölberg.
Am Freitag besuchten wir das jüdische Museum mit den Schriftrollen von Qumran und die Neustadt, so wie die Holocaust-Gedenkstätte Yad-Vaschem. Diese ist sehr beeindruckend und geht einem unter die Haut. Besuch des Ölbergs mit dem schönen Blick auf die Altstadt, auf der anderen Seite schweift der Blick bis zum totem Meer und nach Jordanien. Entlang des jüdischen Friedhof ging es bergab zum Garten Gethsemane. Den Rest des nachmittags verbrachten wir nochmals in der Altstadt, St.Anna Kirche (Marias- Geburtsort) mit Ausgrabungen und Zitadelle die den Tempelberg versorgte. Freitag nachmittag fängt der Sabbath an, die jüdischen Geschäfte, Restaurants etc. sind ab 14 Uhr geschlossen. Nur die arabischen und christlichen Andenkenläden sind offen. Der Nahverkehr ruht, somit fährt nur Taxi. Abends hat es ein leckeres Büffet gegeben.
Am Samstag war mal ausschlafen angesagt, leider schellte der Wecker versehentlich um 6.45 Uhr (brrrrr). Eigentlich wollten wir am Samstag früh noch in die Stadt, da wir aber bereits um 12 Uhr zum Flughafen abfuhren lohnte sich dies nicht. So gab es ein gemütliches reichhaltiges Frühstück und ein letzter Blick von der Terrasse auf die Altstadt. Am Flughafen wird man vor der dem Checkin befragt, ob man Geschenke erhalten hat und wer den Koffer gepackt hat. Rückflug um 17.20 nach München. Mit dem Zug waren wir dann kurz vor 1 Uhr wieder in der Heimat.
Fazit: Israel ist eine Reise wert, wir fühlten uns überall sicher und würden jederzeit auch auf eigene Faust das Land wieder bereisen. Es war wenig Polizeipräsens, außer am Freitag war diese in der Altstadt Jerusalems wegen der Prozession und des Freitaggebet der Moslime mehr präsent.
Alle waren sehr freundlich und zuvorkommend, egal ob Israeli oder Palastinenser. Die 8-tägige Reise haben wir bei Studiosus über Melanie gebucht, wir hatten eine homogene Gruppe und einen sehr erfahrenen Reiseleiter Uri Beer, der uns kurzweilig die Kultur und Geschichte Palastinas näher brachte. Preis/Leistung war Top, insbesondere da in Israel die Hotels nicht günstig sind und nicht mit unserem Standards vergleichbar.
Brigitte und Manfred