Vulkanasche über Südeuropa Vulkanasche aus Island hat am Dienstag weiter für Turbulenzen im europäischen Flugverkehr gesorgt. Spanien und Portugal sperrten am Morgen mehrere Flughäfen. Auch in der Türkei wurde im Nordwesten des Landes ein Flugverbot verhängt.
Passagiere warten am Flughafen Lissabon, © dpa, T. Petinga
Die Aschewolke des isländischen Vulkans hat am Dienstag den Luftverkehr über dem Süden der Iberischen Halbinsel, den Kanaren und Marokko lahmgelegt. Allein in Portugal und Spanien ließen die Behörden vorübergehend neun Flughäfen schließen. Am Nachmittag sollten auch Teile des türkischen Luftraums gesperrt werden.
Die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol erwartete etwa 29.000 Flüge. Am Nachmittag werde eine Aschewolke über die Iberische Halbinsel und den Süden von Frankreich ziehen. Da diese Wolke sich aber in großer Höhe bewege, behindere sie nicht den Flugverkehr.
In den kommenden Tagen wird die Wolke nach Angaben des Londoner Vulkanasche-Zentrums VAAC (Volcanic Ash Advisory Centre) wegen Windes aus nördlicher Richtung über dem Atlantik verharren. Man werde genau darauf achten, ob transatlantische Flüge sicher sind.
Vulkanasche über Südeuropa
Die türkischen Luftfahrtbehörden kündigten am Dienstag an, wegen der Asche den Luftraum über dem Nordwesten teilweise zu schließen. Der größte internationale Airport in Istanbul sei nicht betroffen.Am Morgen waren nach Angaben der spanischen Flughafenbehörde AENA sieben Flughäfen geschlossen worden. Nach Berichten des staatlichen Rundfunks RNE konnten die Flughäfen auf den Inseln Teneriffa und La Gomera sowie in der südspanischen Stadt Badajoz nach mehreren Stunden wieder geöffnet werden. Auf den Kanaren blieb am Nachmittag allein der Airport von La Palma geschlossen. Auf dem spanischen Festland waren die Flughäfen von Sevilla und Jerez de la Frontera gesperrt.
In weiten Teilen des spanischen Luftraums blieb die am Vortag verhängte Sperre für die Höhen zwischen 20.000 und 35.000 Fuß (etwa 6.100 bis 10.700 Meter) weiterhin in Kraft. Flüge unterhalb dieser Höhen blieben erlaubt. Nach Behördenangaben wurde so die Kapazität des Luftraums um etwa 25 Prozent reduziert. In Madrid durften statt 46 nur noch 38 Maschinen pro Stunde landen.
Wie die Luftfahrtbehörde NAV in Lissabon mitteilte, wurden die Flughäfen in Faro an der Algarve-Küste sowie auf Madeira und auf den Azoren geschlossen. Die großen internationalen Flughäfen in Lissabon und Porto waren dagegen geöffnet. Dort herrsche «normaler Flugbetrieb», sagte eine Behördensprecherin.
In Folge der Luftraumsperren strich die spanische Fluglinie Iberia fast 70 Flüge. Auch dem größten deutschen Reiseveranstalter Tui bereitete die Asche Probleme: Laut einer Mitteilung sagte er am Dienstag alle Flüge nach Madeira ab. Lufthansa konnte zwar alle Ziele in Spanien anfliegen und musste keine Starts und Landungen streichen, wie Sprecher Thomas Jachnow sagte. Wegen aschebedingter Umwege erreichten Flieger aber Ziele jenseits des Nordatlantiks anderthalb bis drei Stunden später.
Über mögliche Sperren im deutschen Luftraum am Mittwoch werde erst am Morgen entschieden, sagte eine DFS-Sprecherin. Angaben des DWD zufolge bleibt Deutschland bis Ende der Woche von der Aschewolke verschont. «Die Aschekonzentration ist nicht so hoch, dass sie die Deutsche Flugsicherung zwingen könnte, Lufträume über Deutschland zu sperren», sagte ein Sprecher.
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